Umsetzung von AsIPA in der Schweiz

1.

Bei AsIPA geht es nicht um etwas grundsätzlich Neues, nicht um etwas in der Pastoral noch nie Gehörtes. Vielmehr geht es darum, das zu tun, was man in der Pastoral schon lange tun will. Niemand soll mehr sagen, die Zeit reiche gerade jetzt nicht in der Situationsanalyse der Pfarrei die kirchliche Binnensicht zu verlassen oder 30 Minuten auf die geistliche Einstimmung in die Sitzung des Pfarreirats zu verwenden. AsIPA nimmt grundlegende Elemente des Christseins auf und übt sie ein. In Gruppen teilt man möglichst herrschaftsfrei miteinander Alltagserfahrungen, biblische Texte und praktisches Tun.

2.

Nicht Diskussionen zum Für und Wider von Aufbrüchen stehen im Vordergrund. AsIPA-Kurse beginnen mit dem Bibel-Teilen. In diesem Sinne geht die Praxis der Theorie konkret voraus, ist aber nicht ohne Theorie. Erste Erfahrungen in der Schweiz zeigen: der Ansatz, erst etwas zu tun, und dann zu diskutieren, kommt an. Die kritische Auswertung der Erfahrungen ist wichtig um fundamentalistische Reduktionen oder voraufklärerische Naivität zu vermeiden.

3.

Mit AsIPA wird nicht nur die Glut von befreiungstheologisch inspirierten Aufbrüchen gehütet, sondern es könnte sein, dass sich damit ein neues Feuer entfachen lässt. AsIPA gewichtet vom asiatischen Hintergrund her die spirituelle Basis des Engagements stärker als die lateinamerikanische Befreiungstheologie, doch wird die politische Dimension nicht vernachlässigt. Umfragen auf den Philippinen zeigen, dass mehr als 40% der Pfarreien, die auf AsIPA aufbauen, sich diakonisch-politisch engagieren. So enthält AsIPA aus einer tragenden Spiritualität heraus gleichwohl Zündstoff für diakonisch-politisches Engagement. 40% bewusstes diakonisch-politisches Engagement wären nicht schlecht für Schweizer Pfarreien.

4.

AsIPA ist nicht die Lösung für alle pastoralen Probleme in der Schweiz. In einer gesellschaftlich chaotisch anmutenden Situation ist AsIPA aber zumindest ein Beitrag zur Suche nach gegenwarts- und zukunftsfähigen Ansätzen in der Pastoral.

Unter Schweizer Bedingungen soll ein Pastoralkonzept entwickelt werden, das vorhandene Visionen von Kirchesein zu verwirklichen hilft: partizipativ, spirituell fundiert, Reich-Gottes-orientiert, gemeinsam.