Rückblicke auf die Impulstagung vom 18. Nov. 2017

Kirche neu sehen lernen | Ein Perspektivenwechsel, damit es mit Kirche weitergeht

Alles war mit viel Liebe hergerichtet, als die 22 von verschiedenen Richtungen kommenden Teilnehmenden am Samstagmorgen im Pfarreizentrum Heilig Geist in Hünenberg eintrafen. Tobias Zierof als Gastgeber begrüsste uns, gab der Freude Ausdruck, dass Hünenberg als Tagungsort ausgewählt worden war und gab ein paar organisatorische Hinweise.

Ein Rückblick von Lydia Clemenz Ritz

Im Namen der asipa.ch Vorbereitungsgruppe hiess Lydia Clemenz-Ritz Teilnehmende und Referent/in herzlich willkommen. Leider mussten sich Siegi Ostermann und Brigitte Fischer Züger entschuldigen lassen. Mit Freude begrüsste sie Carolin Kissling und Dr. Markus Oelsmann, die sich im Juni am Südschienentreffen in München angesprochen fühlten und Lust verspürten, auch in der Schweiz eine Impulstagung zu leiten. An Aufbruch-, Entdecker- oder Oasentagen auf Dekanats- und Pfarreiebene begleiten sie in Deutschland schon seit Jahren Prozesse, um durch das Einüben von Perspektivenwechseln herauszuhören, was der Geist den Gemeinden sagen will.

Mit den Worten, dass wir weder das erste noch das letzte Wort hätten, lud Markus zum gemeinsamen Singen des Liedes «Gib mir die richtigen Worte» ein. «Sehen lernen, wie Jesus (auch heute noch) sät …», «Wie kann man lernen, eine andere Brille aufzusetzen», dies seien die Zielvorgaben für die gemeinsamen sechs Stunden.

Wie erfahrungsgemäss zu erwarten war, sahen die meisten tatsächlich den grossen, schwarzen Punkt in der Mitte und nicht die grosse, weisse Fläche ringsherum. Um dies zu illustrieren trugen sie die Geschichte «Der schwarze Punkt» vor. Wie kann man nun lernen, den Fokus vor allem auf die weisse Fläche zu richten? Mit andern Worten: «Welche Brille muss ich aufsetzen, um Kirche wachsen zu sehen?». Der Referent erinnerte uns an die Brotgeschichte, in der zwölf Körbe übrig blieben. Von diesen würden wir heute noch leben. «Es ist alles schon da, wenn Christus in der Mitte ist.»
Nachdem sich die Hünenberger/innen über die Himmelsrichtungen einig waren, galt es, Positionen zu bekennen. So tauschten wir uns – jeweils in unterschiedlicher Zusammensetzung – über verschiedene Fragen in den vier Ecken des Raumes aus.

In der Überzeugung, dass Gott es ist, der alles neu macht, sangen wir nach der Pause «Gott ist die Liebe und macht alles neu.» Dies war der Einstieg in die fünf Schritte, die wir bis zum Mittagessen miteinander gingen, und zwar zum Gleichnis vom Sämann. Carolin hatte dazu sogar ein Lied getextet und komponiert.
Im Gemeindegebäude nebenan genossen wir ein schmackhaftes Mittagessen. Gut gestärkt und mit anhaltender Motivation wurden wir in Gruppen an verschiedene Orte Hünenbergs geschickt. Der sechste Schritt des Bibel-Teilens in sieben Schritten fand also «ausserhalb» des Pfarreizentrums statt. «Sucht Hünenberg Bestes!» Mit konkreten Aufgaben machten wir uns auf den Weg.

«Stellt euch vor, was wir gehört und gesehen haben!» Alle Gruppen berichteten von ermutigenden, aber auch von nachdenklich stimmenden Begegnungen mit Menschen, die unterschiedliche Erfahrungen mit Kirche gemacht haben und machen. Eine Gruppe stiess sogar auf eine Herzroute, die zu spannenden Orten Hünenbergs führt.

In grosser Dankbarkeit schauten wir auf das Erlebte zurück. Der Tag sei für sie ein grosses Geschenk gewesen, äusserte sich eine Teilnehmende. Es sei wichtig, auf die Leute zuzugehen. Das Interesse an der Person sei die Basis für ein Gespräch. Für die meisten war es die erste Erfahrung dieser Art Begegnung, hinauszugehen und zu schauen, woran es mangelt und was wächst. Wir müssten uns bewusst sein, «an den Orten, wo wir sind, passiert Kirche», so ein Votum.
Als Überraschung gab‘s für die Teilnehmer/innen von Carolin und Markus Sonnenblumensamen, während sie von Tobias und Lydia mit einheimischen Produkten aus Hünenberg und dem Wallis beschenkt wurden.

Für den siebten Schritt versammelten wir uns um den Altar der eindrücklichen, zeltartigen Pfarrkirche der noch relativ jungen Pfarrei «Heilig Geist». Tobias, Carolin und Markus fanden ergreifende Worte, um Gott für all das Gesäte zu danken. Mit ansprechenden Gebeten und Gesängen lobten und dankten wir Gott und baten ihn, «Geh mit uns, auf unserem Weg».

Visp, 29. November 2017; Lydia Clemenz-Ritz

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